Michelle Herzberg ist nicht nur die erste Schulsoziarbeiterin des DRK-Kreisverbandes an einem Gymnasium. Auch für sie selbst ist es eine Premiere: als erster Karriereschritt nach einer Ausbildung zur Erzieherin und einem Studium der Sozialen Arbeit an der Alice Salomon Hochschule Berlin. „Ich freue mich sehr, dass der DRK-Kreisverband und unsere Fachbereichsleiterin Nadja Antonczik mir als Berufsanfängerin das Vertrauen geschenkt haben, die Sozialarbeit am Louise-Henriette-Gymnasium mit seinen knapp 700 Schülerinnen und Schülern zu etablieren. Für mich war das eine Herausforderung, die ich gerne angenommen habe“, sagt Michelle Herzberg.
Mittlerweile hat Michelle Herzberg ihr geräumiges Büro, ein ehemaliger Klassenraum, nach eigenem Konzept gestaltet. Außer ihrem Schreibtisch findet dort nicht nur ein großer Besprechungstisch Platz, sondern auch eine Couch mit bequemen Sitzgelegenheiten. „Die Schülerinnen und Schüler bevorzugen es in der Regel, dort zu sitzen“, ist ihre Beobachtung.
Austausch mit der Schüler*innenvertretung
Essenzieller Bestandteil ihres Konzeptes ist, dass ihre Tür immer offensteht – Ausnahme natürlich, es findet ein vertrauliches Gespräch statt. „Es hat sich recht schnell herumgesprochen, dass es bei mir einen neuen Anlaufpunkt in der Schule gibt. Außerdem habe ich mich natürlich in allen Klassen vorgestellt“, erzählt Michelle Herzberg. Der regelmäßige Austausch mit der Schüler*innenvertretung gehört zu ihrem Arbeitsalltag, ebenso mit den Lehrkräften.
Nicht immer kommen die Schülerinnen und Schüler, um zu reden. „Oft sind sie in den Pausen auch nur zum Spielen von Brett- oder Kartenspielen da.“ In Gesprächen gehe es um Schulisches, aber auch um Privates. „Die Themen sind bunt gemischt“, so Michelle Herzberg. „Manche wollen auch keinen Rat oder Ähnliches, sondern nur mal etwas loswerden. Oberstes Prinzip ist immer die Vertraulichkeit.“ Sie merke, dass die Herausforderungen der Schülerinnen und Schüler die gleichen sind wie an anderen Schulen. „Gleichzeitig ist der Leistungsdruck am Gymnasium enorm. Der Fokus auf den Unterricht ist sehr groß. Da ist es nicht immer einfach, Zeit für Gespräche und andere Projekte zu finden.“
Ihr junges Alter fühlt Michelle Herzberg bei ihrer Tätigkeit als Vorteil. „Ich kann Ich kann die Lebenswelt und Herausforderungen der Schüler*innen sehr gut nachvollziehen und trotzdem den ,erwachsenen‘ Blickwinkel einbringen, ohne mich verstellen zu müssen. Ich denke, meine lockere Art ist dabei auch ein Vorteil.“
Regelmäßiger fachlicher Kontakt mit Kolleg*innen
Am DRK-Kreisverband Märkisch-Oder-Havel-Spree e.V. als großem Träger von Schulsozialarbeit schätzt sie den Austausch im Kreise der Kolleg*innen von den anderen Schulen, darunter Gesamtschulen, Oberschulen und Grundschulen. Alle vier bis sechs Wochen finden Teamsitzungen statt, die dem fachlichen Austausch dienen. Hinzu kommt regelmäßige Supervision. „Und auch über diese festen Termine hinaus ist immer ein Kontakt möglich“, so Michelle Herzberg. „So können wir alle voneinander profitieren.“