· Ehrenamt

Feierliche Taufe: Freude bei der Wasserwacht Eisenhüttenstadt über neues Motorrettungsboot

Nele Winnat
Nele Winnat
Nele Winnat

Großer Moment für die Wasserwacht Eisenhüttenstadt im DRK-Kreisverband Märkisch-Oder-Havel-Spree e.V. Mit einer feierlichen Taufe hat die Ortsgruppe ihr neues Rettungsboot in Dienst gestellt. Vorangegangen war eine Spendenaktion, die auf große Resonanz stieß.

Silvana Barsch war es, der am späten Freitagnachmittag die besondere Ehre zuteilwurde. Mit dem gezielten Wurf einer Sektflasche taufte sie das neue Motorrettungsboot auf den Namen „Viadrus“. Die zahlreichen Zuschauer, die bei herrlichem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen in den Eisenhüttenstädter Mielenzhafen gekommen waren, applaudierten. 

Mehrheit stimmt für den Namen „Viadrus“

Silvana Barsch ist das dienstälteste Mitglied der Wasserwacht Eisenhüttenstadt. Mehr als ein Vierteljahrhundert lang, von 1997 bis 2023, war sie Vorsitzende der Ortsgruppe. Für „Viadrus“, den lateinischen Namen der Oder und gleichzeitig als Gott die Personifikation des Flusses, hatte bei einer Abstimmung im Vorfeld die Mehrheit der rund 50 aktiven Mitglieder der Wasserwacht Eisenhüttenstadt votiert.

Mit dem neuen, bis zu 50 Stundenkilometer schnellen Boot will die Wasserwacht den Bereich der Wasserrettung in und um Eisenhüttenstadt auf- und ausbauen. Vom Standort des Bootes im zentral in der Stadt gelegenen Mielenzhafen aus sind die Wasserretter schnell sowohl auf der Oder als auch auf dem Oder-Spree-Kanal. 

Ausbildung künftig vor Ort möglich

Bislang verfügt die Wasserwacht Eisenhüttenstadt über drei entsprechend ausgebildete Motorrettungsbootführer und zwölf weitere qualifizierte Einsatzkräfte. „Mit dem neuen Boot können wir unsere eigene Ausbilderkapazität vor Ort nutzen und sowohl die Bootsmannausbildung als auch die Motorrettungsbootführerausbildung am Standort anbieten“, sagt Ortsgruppenleiter Michael Reh, der dieses Amt vor zwei Jahren von Silvana Barsch übernahm. 

Für die Anschaffung des Bootes hatte der DRK-Kreisverband Märkisch-Oder-Havel-Spree e.V. im Sommer 2024 eine Spendenaktion gestartet. Innerhalb von weniger als einem Jahr kamen mehr als 13.000 Euro zusammen. Inklusive eines Eigenanteils durch den DRK-Kreisverband reichte das für die Anschaffung des neuen Bootes vom Typ RotoTec Kontra 450RCC plus Motor und Trailer. Zuvor hatte die Wasserwacht Eisenhüttenstadt lediglich über ein annähernd 30 Jahre altes Schlauchboot mit 15-PS-Außenbordmotor verfügt. Für die Anforderungen, darunter auch die Absicherung von Wassersportveranstaltungen, war es nur noch bedingt tauglich.

Dank an alle Spender und Unterstützer

„Bei allen Spendern und Unterstützern bedanken wir uns sehr herzlich“, so die Ehrenamtskoordinatorin des DRK-Kreisverbandes, Sabine Joeks. „Wir können nun auch im Bereich Eisenhüttenstadt in der Wasserrettung für die Bevölkerung da sein und außerdem unsere Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen breiter aus- und fortbilden.“ Ortsgruppenleiter Michael Reh dankte außerdem dem Motoryachtclub Eisenhüttenstadt e.V., dessen Vereinsgelände die Wasserwacht nutzen kann.

Vertreter des Vereins gehörten zu den zahlreichen Gästen der Bootstaufe. Aus Reihen des DRK-Kreisverbandes vor Ort waren die benachbarten Wasserwacht-Ortsgruppen aus Frankfurt (Oder) und Müllrose sowie die Bereitschaft Eisenhüttenstadt, vom DRK-Landesverband Brandenburg e.V. der Landesleiter der Wasserwacht, Sven Kobelt. Besuch kam zudem vom Wasserschutzpolizei-Revier Eisenhüttenstadt, von der Wehrführung der Feuerwehr der Stadt Eisenhüttenstadt und dem Stadtfeuerwehrverband sowie vom polnischen Wasserrettungsdienst WOPR Lubuskie.

Sieben Ortsgruppen mit über 500 aktiven Mitgliedern

Die Wasserwacht ist eine der vier ehrenamtlichen Gemeinschaften des Deutschen Roten Kreuzes. Der DRK-Kreisverband Märkisch-Oder-Havel-Spree e.V. unterhält sieben Ortsgruppen der Wasserwacht mit insgesamt über 500 aktiven Mitgliedern: außer in Eisenhüttenstadt auch in Frankfurt (Oder), Müllrose, Fürstenwalde, Strausberg, Oranienburg und Hennigsdorf.

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